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Disconet

Label Portrait (Deutsch)

Label: Disconet Program Service
Land: New York, U.S.A.
Datum: 1977-1990
Cover der Direct Hit Volume 1

DISCONET — The Original Remix Service

von Steffen Spranger

Photo Mike Wilkinson

Im August 1977 präsentierte Mike Wilkinson (Captain Mike), während des “Billboard Disco III Forums”, seine Idee einen Programm Service für professionelle Disco-, Mobil- und Radio-Discjockeys zu gründen.  Das Ziel dieses Services sollte darin bestehen, das er und sein DJ-Team aus den vielen wöchentlich erscheinenden Platten, die mit den größten Hit Chancen auswählen, und auf einer Ausgabe veröffentlichen.  Weiterhin waren exklusive Premieren sowie Eigenproduktion, von und mit weniger bekannten Künstlern, sowie Medleys mit den größten Hits des Jahres bzw. mit den Titeln einzelner Künstler und die Produktion von “Extended Versions” von Dance/Disco orientierter Musik geplant.  Pro Jahr sollten 13 Disconet-Ausgaben erscheinen, ein Jahresabo kostete anfangs 250,- US-$.  Jede Ausgabe sollte aus 6-10 Titeln bestehen und die Gesamtauflage durfte 2.000 Exemplare nicht überschreiten.

Im Oktober 1977 erschien die erste Disconet-Ausgabe, zu diesem Zeitpunkt gehörten Tom Savarese, Bobby DJ Guttadaro und Kevin Guilmet zu Mike Wilkinsons Disconet-Stab.  Tom und Bobby DJ hatten in dieser Zeit den vom Billboard-Magazin vergebenen Titel “DJ Of The Year”.  Im ersten Jahr bestanden die Zusammenstellungen aus kommerziellen Produktionen, die zu ca. 15-20 minütigen Nonstop-Mixen mit 3-6 Titeln pro Seite verarbeitet wurden.  Auf der Ausgabe Volume 1, Number 7 erschien das erste der jährlichen “Disconet Top Tune Medleys”, dieses wurde von Tom Savarese gemixt.

Mit dem zweiten Disconet-Jahrgang erschienen Remixes und Medleys von so berühmten Discjockeys wie Bobby Viteritti, Valapucci, John “Jellybean” Benitez und die ersten Remix-Produktionen von Raul A. Rodriguez, der bis zur letzten Ausgabe für Disconet arbeitete.  Der dritte Jahrgang brachte die ersten Produktionen von Bill Motley & Trip Ringwald (z.B. Supremes Medley, Bitchin’ 50s Medley).  Beide waren auch durch ihre Arbeit für Moby Dick Records (z. B. Boys Town Gang) bekannt geworden.  Ebenfalls erschien das erste “Disconet Top Tune Medley” der Medley-Meister John Matarazzo & Mike Arato.  John und Mike produzierten von 1979 bis 1985, mit Ausnahme des Jahres 1982 (Casey Jones), die “Top Tune Medleys”.  Die Ausgabe Volume 3, Program 7 enthielt Patrick Cowley’s berühmten MegaMix von Donna Summer’s - I Feel Love (15:45).  Diese Version erschien nach seinem Tod, im November 1982, bei Casablanca Records, als kommerzielle 12"-Version.  Weiterhin erschien der erste Teil des At Midnight Medleys, des Bostener Diskjockey Danae Jacovidis.  Steven Von Blau produzierte in diesem Jahr ebenfalls seinen ersten Remix für Disconet.  Anfang der 80er Jahre, nach dem Tod von Mike Wilkinson, übernahm Steven Von Blau und Pat Rosiello die Führung von Disconet.

1983 kam José “Animal” Diaz, ein zu dieser Zeit, sehr bekannter Radio-DJ bei HOT 103 New York zum Disconet Team.  Drei Jahre später erweiterte sich der Disconet-Remix-Stab um Tuta Aquino, Mike Carroll, Mark Styles und Dennis Muyet.

Photo Mike Wilkinson

DISCONET Division, Sugarscoop, Inc.
915 Broadway, New York, NY 10010

1987 erschien in Zusammenarbeit mit Telegenics das erste “Madonna Mega Video”.  Grundlage für dieses Video war Tuta Aquino’s - Madonna Medley II. Da dieses Medley aus ca. 1000 Schnitten (Edits) bestand, musste das Video aus ebenfalls 1000 Videoteilen produziert werden.  Im Oktober 1987 wurde das 10-jährige Bestehen, mit einer großen Party in New Yorks berühmten Gay-Club The Saint gefeiert.  Etwa ein halbes Jahr später, schloss das Saint mit einer 36 stündigen Abschiedsparty (30. April - 2. Mai 1988) für immer seine Pforten.  Für diese Party produziert Disconet einen Remix von Rainey’s - I Can Fly.  Der letzte Titel der im Saint gespielt wurde, war der Robbie Leslie Disconet Remix von Jimmy Ruffins - “Hold On To My Love”.  In den Jahren 1988 und 1989 gab es noch mehrere Remixes von J.R. Clements, der danach für Hot Tracks arbeitete.  Im Januar 1990 erschien mit der Ausgabe Volume 11, Program 13 die letzte Platte des Disconet Program Services.  In all den Jahren produzierten aber auch Gast-Discjockeys, welche ich an dieser Stelle nicht genannt habe, Remixes und Medleys für Disconet.

Oftmals wird Disconet als der erste Remix Service bezeichnet, dieses ist nicht richtig.  Etwa ein Jahr vorher (1976) gab es bereits einen Service mit dem Namen Disco Queen.  Es sind aber nur sehr wenig Platten erschienen und der Service stellte seine Arbeit wieder ein.  Somit ist Disconet der erste anerkannt Remix Service.


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